- LORAN
- LORAN[Abkürzung für englisch long range navigation »Langstreckennavigation«], während des Zweiten Weltkrieges in den USA entwickeltes Hyperbelnavigationsverfahren, das nur relativ wenige Sendestationen erfordert, um in einem großen Gebiet, wie z. B. dem Nordatlantik, die Standortbestimmung von See- und Luftfahrzeugen zu ermöglichen. Es wurden verschiedene LORAN-Verfahren entwickelt. Allen gemeinsam ist die Messung der Laufzeitdifferenz von Impulsen, die der Entfernungsdifferenz zwischen einem Haupt- und einem Nebensender proportional ist und eine LORAN-Standlinie (sphärische Hyperbel) liefert. Die zeitliche Folge der von Haupt- und Nebensender ausgesandten Impulse gewährleistet stets Eindeutigkeit bei der Standlinienbestimmung. Dies ist ein Vorteil gegenüber den auf der Messung von Phasendifferenzen zwischen kontinuierlich abgestrahlten Wellen basierenden Hyperbelnavigationsverfahren (Decca-Navigationsverfahren, Omega-Verfahren), die Mehrdeutigkeiten nicht vermeiden können. - Bei dem seit 1977 außer Betrieb genommenen LORAN-A (Frequenzbereich zwischen 1 750 kHz und 1 950 kHz, Impulsspitzenleistung etwa 100 kW, Reichweite etwa 500-3 000 km, Genauigkeit rd. 2-10 km) wurde der Impuls des Hauptsenders mit dem des Nebensenders auf dem Leuchtschirm eines Oszillographen vermessen. LORAN-C (Trägerfrequenz um 100 kHz, Reichweite etwa 2 000-4 000 km, Impulsspitzenleistung einige 1 000 kW) ist das Nachfolgesystem für LORAN-A. Es arbeitet mit Impulsgruppen und erfordert bordseitig eine vollautomatische Auswerteelektronik. LORAN-D ist LORAN-C sehr ähnlich, dient jedoch militärischen Zwecken.
Universal-Lexikon. 2012.